Tarif
Auf dieser Seite findest du alle Informationen zum Tarifvertrag für MFAs – von den aktuellen Gehaltstabellen und Einstiegsgehältern bis hin zu möglichen Gehaltssteigerungen durch Berufserfahrung, Fortbildungen und Höhergruppierungen.
Der Verdienst von medizinischen Fachangestellten (MFAs) wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die ihre Gehaltsspanne erheblich variieren lassen. Einer der wichtigsten Aspekte ist die Berufserfahrung: Einsteiger verdienen meist weniger, während erfahrene MFAs, insbesondere mit Zusatzqualifikationen, ein höheres Gehalt erzielen können. Auch die Art der Anstellung spielt eine Rolle: In tarifgebundenen Einrichtungen, wie Kliniken oder Gemeinschaftspraxen, liegt das Gehalt oft über dem Durchschnitt. Die geografische Lage beeinflusst ebenfalls den Verdienst. In wirtschaftlich starken Regionen wie Bayern, Baden-Württemberg oder Hamburg erhalten MFAs häufig ein höheres Gehalt als in ländlicheren oder strukturschwächeren Gebieten. Die Größe und Art der Einrichtung sind weitere Faktoren: Große Krankenhäuser zahlen in der Regel mehr als kleine Praxen. Zusatzleistungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld sowie Schicht- und Wochenendarbeitszuschläge erhöhen ebenfalls das Einkommen. Spezialisierungen, etwa in der Praxisverwaltung, im Laborbereich oder als Ersthelferin, tragen ebenfalls zur Gehaltssteigerung bei. Insgesamt ist der Verdienst von MFAs ein Zusammenspiel aus Erfahrung, Qualifikation, Arbeitsort und Art des Arbeitgebers, wobei individuelle Zusatzqualifikationen und Weiterbildungen die größten Einflussfaktoren darstellen.
In Deutschland ist das Gehalt für Medizinische Fachangestellte (MFAs) durch den Tarifvertrag klar geregelt und steigt mit zunehmender Berufserfahrung sowie zusätzlichen Qualifikationen. Berufseinsteiger (1. – 4. Berufsjahr) in Tätigkeitsgruppe I erhalten ab dem 1. Januar 2025 ein tarifliches Monatsgehalt von 2.803,95 Euro brutto. Mit wachsender Erfahrung erhöht sich das Gehalt stufenweise: Im 5. – 8. Berufsjahr liegt es bei 2.855,88 Euro brutto, während es im 9. – 12. Berufsjahr auf 2.907,80 Euro brutto steigt. MFAs mit 13 bis 16 Jahren Erfahrung verdienen 2.959,73 Euro brutto monatlich. Erfahrene MFAs, die durch Zusatzqualifikationen in höhere Tätigkeitsgruppen eingruppiert sind, z. B. als Hygienebeauftragte oder Praxismanagerin, können ab dem 29. Berufsjahr in Tätigkeitsgruppe V bis zu 4.253,70 Euro brutto monatlich verdienen. Im europäischen Vergleich zeigt sich, dass MFAs in Ländern wie der Schweiz deutlich höhere Gehälter erzielen. Dort verdienen Berufseinsteiger durchschnittlich 3.500 Euro brutto monatlich. In Schweden liegt das Einstiegsgehalt bei rund 2.700 Euro brutto, während erfahrene MFAs bis zu 3.500 Euro verdienen können. In süd- und osteuropäischen Ländern wie Spanien oder Polen starten die Gehälter niedriger bei etwa 1.800 bis 2.000 Euro brutto monatlich. Der deutsche Tarifvertrag bietet jedoch klare Strukturen, regelmäßige Gehaltssteigerungen und attraktive Möglichkeiten zur Höhergruppierung durch Fort- und Weiterbildungen, was langfristig zu stabilen und höheren Einkommenschancen führt.
Aktuelle Gehaltstabelle für MFAs ab 01.01.2025 (Tarifvertrag):
Der Tarifvertrag für Medizinische Fachangestellte (MFAs) enthält spezielle Regelungen zu Zuschlägen und Sonderzahlungen, die zusätzliche finanzielle Vorteile bieten. Zuschläge werden unter anderem für Überstunden, Nachtarbeit, Sonn- und Feiertagsarbeitgewährt. Diese Regelungen sollen die Mehrbelastung von MFAs honorieren und die Motivation fördern. Zusätzlich zu den Grundgehältern haben MFAs in tarifgebundenen Einrichtungen Anspruch auf Weihnachtsgeld (auch „Jahressonderzahlung“ genannt) und oft auch auf Urlaubsgeld, was das jährliche Einkommen weiter erhöht. Die Höhe dieser Sonderzahlungen ist im Tarifvertrag festgelegt und steigt oft mit der Betriebszugehörigkeit oder der Berufserfahrung an. Ein weiterer Vorteil sind klar geregelte Arbeitszeiten sowie der Anspruch auf Erholungsurlaub, der meist über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgeht. Zusätzliche Regelungen betreffen etwa den Freizeitausgleich für Überstunden und die Vergütung besonderer Tätigkeiten wie Röntgenassistenz oder anspruchsvoller Verwaltungsaufgaben. Durch diese Zuschläge und Sonderregelungen bietet der Tarifvertrag finanzielle Stabilität und Wertschätzung für MFAs, die in tarifgebundenen Einrichtungen arbeiten.
Der Tarifvertrag für Medizinische Fachangestellte (MFAs) gilt nicht automatisch für alle privaten Arztpraxen. Er tritt nur dann in Kraft, wenn der Arbeitgeber Mitglied der tarifschließenden Parteien ist oder sich freiwillig dazu verpflichtet, den Tarifvertrag anzuwenden. In der Praxis bedeutet das, dass private Arztpraxen die Gehalts- und Arbeitsbedingungen individuell verhandeln können. Viele private Praxen orientieren sich dennoch am Tarifvertrag, um wettbewerbsfähig zu bleiben und qualifizierte MFAs zu gewinnen. Dies betrifft vor allem Gehälter, Urlaubsansprüche und Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld. In nicht-tarifgebundenen Praxen kann es jedoch auch zu Abweichungen nach unten kommen, insbesondere bei kleineren Arbeitgebern. Um sicherzugehen, ob der Tarifvertrag Anwendung findet, sollten MFAs dies bereits beim Bewerbungsgespräch klären. Wer in einer nicht-tarifgebundenen Praxis arbeitet, kann individuelle Vereinbarungen zu Gehalt, Arbeitszeit und Zusatzleistungen aushandeln. Trotzdem bieten tarifgebundene Praxen oft mehr Sicherheit und planbare Gehaltsentwicklungen im Vergleich zu individuell geregelten Arbeitsverhältnissen.
Öffentlicher Dienst
Private Arztpraxen
Unterschiede
Hier findest du einige gängige Fragen rund um das Gehalt einer medizinischen Fachangestellten.
Wir unterstützen dich mit Wissen zu verschiedensten Themen, die für MFAs relevant sind. Im Folgenden siehst du einen Auszug relevanter Themen, zu denen wir Informationen bereitstellen.