Gehaltsverhandlungen
Erfahre auf dieser Seite alles über die Gehälter von MFAs. Alle wichtigen Informationen, Tarifgruppen und Tipps rund um die Gehaltsverhandlungen für MFAs.
In einer Gehaltsverhandlung als MFA sollten Sie Ihre Stärken und Qualifikationen gezielt hervorheben. Ein entscheidendes Argument sind absolvierte Fort– und Weiterbildungen, da diese häufig zur Eingruppierung in eine höhere Tarifgruppe führen. Zusatzqualifikationen wie Wundmanagement, Hygienemanagement oder Notfallkompetenz können das Gehalt signifikant erhöhen. Ein weiteres Argument ist Ihre Berufserfahrung. Insbesondere in Praxen mit komplexen Abläufen ist Erfahrung ein großer Vorteil, den Sie in Zahlen ausdrücken können: z. B. durch die Anzahl der Patienten, die Sie betreuen, oder durch die Organisation von Arbeitsprozessen. Auch Ihre Verantwortungsbereiche – wie die Praxisorganisation oder die Leitung bestimmter Projekte – sollten Sie hervorheben. Zeigen Sie zudem Ihre Soft Skills, z. B. Kommunikationsstärke oder Organisationstalent. Dies sind essenzielle Fähigkeiten für MFAs, die den Praxisalltag effizienter gestalten und das Team entlasten. Belegen Sie Ihre Argumente mit Beispielen aus Ihrem Berufsalltag und gehen Sie vorbereitet in die Verhandlung, indem Sie aktuelle Gehaltstabellen und Vergleichswerte recherchieren.
In Deutschland ist das Gehalt für Medizinische Fachangestellte (MFAs) durch den Tarifvertrag klar geregelt und steigt mit zunehmender Berufserfahrung sowie zusätzlichen Qualifikationen. Berufseinsteiger (1. – 4. Berufsjahr) in Tätigkeitsgruppe I erhalten ab dem 1. März 2024 ein tarifliches Monatsgehalt von 2.700 Euro brutto. Mit wachsender Erfahrung erhöht sich das Gehalt stufenweise: Im 5. – 8. Berufsjahr liegt es bei 2.750 Euro brutto, während es im 9. – 12. Berufsjahr auf 2.800 Euro brutto steigt. MFAs mit 13 bis 16 Jahren Erfahrung verdienen 2.850 Euro brutto monatlich. Erfahrene MFAs, die durch Zusatzqualifikationen in höhere Tätigkeitsgruppen eingruppiert sind, z. B. als Hygienebeauftragte, Praxismanagerin oder Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis, können ab dem 29. Berufsjahr in Tätigkeitsgruppe V bis zu 4.096 Euro brutto monatlich verdienen. Durch die Teilnahme an umfangreichen Fortbildungen (z. B. 600 Stunden für Tätigkeitsgruppe VI) und den Erwerb spezieller Fähigkeiten können MFAs in leitenden Funktionen sogar bis zu 4.544 Euro brutto erreichen. Im europäischen Vergleich zeigt sich, dass MFAs in Ländern wie der Schweiz deutlich höhere Gehälter erzielen. Dort verdienen Berufseinsteiger durchschnittlich 3.500 Euro brutto monatlich. In Schweden liegt das Einstiegsgehalt bei rund 2.700 Euro brutto, während erfahrene MFAs bis zu 3.500 Euro brutto verdienen können. In süd- und osteuropäischen Ländern wie Spanien oder Polen starten die Gehälter niedriger bei etwa 1.800 bis 2.000 Euro brutto monatlich. Der deutsche Tarifvertrag bietet jedoch klare Strukturen, regelmäßige Gehaltssteigerungen und attraktive Möglichkeiten zur Höhergruppierung durch Fort- und Weiterbildungen. Diese Gehaltsentwicklung sowie die Möglichkeit, sich durch Fortbildungen in höhere Tätigkeitsgruppen einzugliedern, sorgen langfristig für stabile und höhere Einkommenschancen.
Aktuelle Gehaltstabelle für MFAs ab 01.01.2024 (Tarifvertrag):
Der Tarifvertrag für Medizinische Fachangestellte (MFAs) enthält spezielle Regelungen zu Zuschlägen und Sonderzahlungen, die zusätzliche finanzielle Vorteile bieten. Zuschläge werden unter anderem für Überstunden, Nachtarbeit, Sonn- und Feiertagsarbeitgewährt. Diese Regelungen sollen die Mehrbelastung von MFAs honorieren und die Motivation fördern. Zusätzlich zu den Grundgehältern haben MFAs in tarifgebundenen Einrichtungen Anspruch auf Weihnachtsgeld (auch „Jahressonderzahlung“ genannt) und oft auch auf Urlaubsgeld, was das jährliche Einkommen weiter erhöht. Die Höhe dieser Sonderzahlungen ist im Tarifvertrag festgelegt und steigt oft mit der Betriebszugehörigkeit oder der Berufserfahrung an. Ein weiterer Vorteil sind klar geregelte Arbeitszeiten sowie der Anspruch auf Erholungsurlaub, der meist über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgeht. Zusätzliche Regelungen betreffen etwa den Freizeitausgleich für Überstunden und die Vergütung besonderer Tätigkeiten wie Röntgenassistenz oder anspruchsvoller Verwaltungsaufgaben. Durch diese Zuschläge und Sonderregelungen bietet der Tarifvertrag finanzielle Stabilität und Wertschätzung für MFAs, die in tarifgebundenen Einrichtungen arbeiten.
Eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend für den Erfolg einer Gehaltsverhandlung. Zu Beginn empfiehlt es sich, die aktuelle Gehaltstabelle des Tarifvertrags zu analysieren, um eine realistische Gehaltsforderung zu ermitteln. Dabei hilft es, die eigene Einstufung in die Tätigkeitsgruppe (TG I bis VI) zu überprüfen und zu prüfen, ob Qualifikationen und Tätigkeiten eine Höhergruppierung rechtfertigen. Relevante Argumente, die die Gehaltsforderung untermauern, sollten gesammelt werden. Dazu zählen absolvierte Weiterbildungen, zusätzliche Verantwortungsbereiche, Berufserfahrung oder besondere Leistungen, wie das Engagement in der Praxisorganisation. Konkrete Beispiele aus dem Arbeitsalltag können die eigene Wertschöpfung für das Team und die Praxis verdeutlichen. Das Gespräch lässt sich im Vorfeld durch Übungen vorbereiten, und mögliche Gegenargumente des Arbeitgebers können durchdacht werden. Eine sachliche Argumentation und das Vermeiden emotionaler Forderungen sind dabei essenziell. Flexibilität, etwa durch das Ansprechen von Zusatzleistungen wie zusätzlichen Urlaubstagen oder Weiterbildungsbudgets, kann eine Alternative darstellen, falls eine Gehaltserhöhung nicht umsetzbar ist. Eine gut strukturierte und durchdachte Verhandlung unterstreicht die eigene Kompetenz und den Beitrag zum Erfolg der Praxis.
Vorbereitung
Verhandelbare Zusatzleistungen
Entwicklung
Der Arbeitsmarkt für MFAs zeigt sich sehr dynamisch, da der Bedarf an qualifizierten Fachkräften im Gesundheitswesen kontinuierlich wächst. Durch den anhaltenden Fachkräftemangel sind die Berufsaussichten für gut ausgebildete MFAs ausgezeichnet.
Viele Praxen, Kliniken und medizinische Einrichtungen suchen händeringend nach qualifizierten MFAs, was zu attraktiven Einstiegsgehältern und oft auch zusätzlichen Benefits wie flexiblen Arbeitszeiten oder Fortbildungsmöglichkeiten führt.
Die Nachfrage nach MFAs bleibt in der Zukunft hoch, da die medizinische Versorgung eine zentrale Rolle in der Gesellschaft spielt und eine wachsende Bevölkerung einen steigenden Bedarf an Gesundheitsdienstleistungen mit sich bringt.
Hier findest du einige gängige Fragen rund um die MFA Gehaltsverhandlungen 2024.
Wir unterstützen dich mit Wissen zu verschiedensten Themen, die für MFAs relevant sind. Im Folgenden siehst du einen Auszug relevanter Themen, zu denen wir Informationen bereitstellen.